Ganz und gar kein „heikles Thema“: Kinder besuchen Bestattungsinstitut
Was passiert mit einem Menschen, der gestorben ist? Wie schwer ist eine Urne, wenn sie mit Asche gefüllt ist? Wieviel kostet ein Sarg und wie fühlt es sich an, darin zu liegen? Warum sieht das Bestattungs-Auto eigentlich aus wie ein Wohnmobil? Viele Fragen, manche davon eher ungewöhnlich, hatten die Kinder des Kindergartens Mögeldorf bei ihrem Besuch in einem Bestattungsinstitut in der Nürnberger Innenstadt.
Der Ausflug war der Abschluss mehrerer Thematage zu Tod und Sterben, wofür sich die Kinder sehr interessiert hatten. Nachdem sie in den vergangenen Wochen bereits einen Friedhof und einen Tierfriedhof erkundet hatten, besuchten sie nun mit ihrer Kita-Leiterin Sabine Wietz „mymoria Bestattungen Nürnberg“ am Hallplatz. Dort gab Mitarbeiter Gabriel Liebig ausführlich und kindgerecht Antworten auf all die Fragen und zeigte den staunenden Gästen die verschiedenen Tätigkeiten und Utensilien, die typisch für eine(n) Bestatter*in sind.
Zunächst wurden all die Aufgaben und Regeln erklärt, die nach dem Tod eines Menschen gemacht und beachtet werden müssen, bevor dann auf die verschiedenen Arten der Bestattung und besondere Wünsche von Verstorbenen oder Angehörigen eingegangen wurde. Dabei war den Kindern schon bewusst, wie traurig und unumkehrbar der Tod eines geliebten Menschen sein kann, andererseits wurde auch schnell offensichtlich, dass sie das Thema nicht grundsätzlich gruselig oder schrecklich empfinden.
Die aufmerksamen Zuhörer*innen erfuhren dann, dass es in anderen Ländern oder Kulturen ganz unterschiedliche Traditionen und Umgangsweisen mit dem Tod und Verstorbenen gibt. Anschließend durften sich alle Kinder in einen von anderen Kindern bunt gestalteten Sarg legen und waren erstaunt, wie bequem es sich darin anfühlt. Und schließlich öffnete sich auch noch der Bestattungskoffer und alle wichtigen Gegenstände und Zubehör darin wurden erklärt und gezeigt.
Und auch der Bestattungswagen, der vor der Türe geparkt war, wurde gezeigt und erklärt und konnte von allen ausführlich inspiziert und erforscht werden, inklusive Probesitzen und vielen Erläuterungen zu den Besonderheiten so eines Autos.
Zur Verabschiedung bekamen alle Kinder dann noch ein kleines Geschenkpäckchen von mymoria und danach ging es zum Eisessen!
Auch dieser lehrreiche Ausflug hat wieder gezeigt, wie selbstverständlich und unaufgeregt die Kinder an das „Tabuthema“ Tod herangehen und es hinterfragen. Und wie wichtig es ist, zu lernen, dass der Tod auch ein Teil des Lebens ist und nicht dämonisiert oder „totgeschwiegen“ werden sollte.